Verfügbare Behandlungen gegen Narkolepsie:
Narkolepsie oder auch „Schlafkrankheit“ oder „Schlummersucht“ ist eine neurologische Erkrankung, die relativ selten auftritt.
Betroffene leiden unter einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus, was zu einer vermehrten Müdigkeit am Tag führt. Als bleibende Erkrankung beeinflusst die Narkolepsie das Leben der Betroffenen enorm, besonders wenn sich die Narkolepsie mit einer Kataplexie paart.
Narkolepsie – Schlafkrankheit – Was ist das?
- Sowohl Männer als auch Frauen sind im gleichen Maß betroffen
- Deutschlandweit leiden circa 40.000 Personen an Narkolepsie
- Erste Symptome treten häufig während des 15. und 30. Lebensjahr auf
- Unkontrollierte Schlafattacken sind das markanteste und bekannteste Merkmal
Als lebenslang andauernde neurologische Erkrankung zählt die Narkolepsie nicht zu den lebensbedrohlichen Erkrankungen, jedoch beeinträchtigt die Narkolepsie Betroffene nachhaltig.
Durch den gestörten Schlaf-Wach-Rhytmus leiden Narkolepsie-Patienten und ständiger Müdigkeit, die auch in ungewöhnlichen Situationen und Tageszeiten zu plötzlichen Einschlafattacken führt.
Erste Symptome treten in der Regel zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auf und werden im Laufe der Jahre durchaus heftiger. Betroffene können die Einschlafattacken nicht steuern und so kann dies durchaus zu gefährlichen Situationen führen. Besonders die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen wird durch Narkolepsie zum äußerst gefährlichen Unterfangen.
Ursachen der neurologischen Erkrankung
Bei Narkolepsie Erkrankten liegt eine Funktionsstörung im Gehirn vor, die den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst.
Welche Faktoren letztlich ausschlaggebend, als Auslöser der Krankheit sind, ist noch nicht vollständig erforscht. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass sowohl erbliche Veranlagung als auch Umweltfaktoren eine wichtige Rolle spielen können. Starker psychischer Stress, Operationen, Narkosen, Schädel-Hirn-Traumen und Erkrankungen des Zentralnervensystems werden als Faktoren, die eine Narkolepsie begünstigen gehandelt.
Vom Wachzustand direkt in den REM-Schlaf
Die Erkrankung an Narkolepsie sorgt dafür, dass betroffene Personen nicht den normalen Wechsel zwischen dem Non-REM Schlaf und dem REM-Schlaf erleben, sondern vielmehr können Betroffene sich nicht wach halten und fallen relativ zügig in die REM-Schlafphase.
Da sich die REM-Schlafphase mit schnellen Augenbewegungen einhergeht, lässt sich dies bei Betroffenen häufig deutlich erkennen. So beginnen die Augen der Betroffenen sich direkt nach dem Einschlafen zu bewegen (REM – Rapid Eye Movement).
Symptome der Narkolepsie
An Narkolepsie erkrankte Personen werden häufig in den unmöglichsten Situationen mit ihrer Erkrankung konfrontiert.
Der heftige Schlafdrank tritt häufig in Situationen auf in denen andere Menschen sich besonders beflügelt und wach sind. Hinzu kommen aber auch Situationen in denen auch Nicht-Erkrankte Müdigkeit verspüren.
Narkolepsie vs. Kataplexie
In gut 80 Prozent der Narkolepsie-Fälle geht die Erkrankung mit dem Auftreten einer Kataplexie einher.
Neben dem plötzlich eintretenden Schlaf aufgrund der Narkolepsie leiden die Patienten, die zusätzlich an Kataplexie erkranken, darunter, dass sie kurzfristig und unvorhersehbar die Kontrolle über ihre Muskulatur verlieren.
Dies führt dazu, dass Patienten plötzlich zusammensacken, auch wenn dieser Zustand häufig nur wenige Sekunden andauert, so ist die Gefahr zu stürzen und sich zu verletzen extrem hoch. Auslöser für die Muskelerschlaffung können vielfältig sein. Von Freude über Angst bis hin zu überraschenden Ereignissen reicht das Spektrum der Auslöser.
Narkolepsie vs. Schlaflähmung
Gut die Hälfte der an Narkolepsie erkrankten Patienten sind auch von Schlaflähmungen betroffen.
Die Lähmungserscheinungen, die beim Übergang vom wachen zum schlafenden Zustand auftreten, dauern teilweise nur wenige Sekunden, können aber auch einige Minuten andauern. Für Patienten sind die Lähmungserscheinungen äußerst beängstigend, da sie sich während der Schlaflähmung weder bewegen noch sprechen können.
Unbefriedigender Nachtschlaf
Narkolepsie-Patienten leiden zudem zu gut 50 Prozent unter einem gestörten Nachtschlaf. Oft ist der Schlaf unruhig, wenig erholsam und geht mit Albträumen einher.
Betroffene berichten von häufigen Wachphasen und starker Müdigkeit bereits nach dem Aufstehen. Einige Patienten sprechen auch im Schlaf und Schlafwandeln, was nicht nur den Schlaf von Angehörigen negativ beeinträchtigen kann, sondern auch weitere Gefahren birgt.
Automatisiertes Verhalten birgt Gefahren
Von Narkolepsie betroffene Personen versuchen, wach zu bleiben, und führen Handlungen fast schon automatisiert aus.
Gerade im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen ist die Gefahr in die sich Betroffene begeben extrem hoch. Besonders beängstigend ist, dass sich Betroffene an automatisierte Handlungen nicht mehr erinnern können.
Begleiterscheinungen der Narkolepsie
Patienten die an Narkolepsie leiden, klagen auch häufig über Migräneanfälle, starke und anhaltende Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen und Potenzstörungen.
Häufig geht die Erkrankung auch mit Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen einher.
Diagnose und Behandlung
In der Regel ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt. Häufig kann bei ersten Schlafstörungen noch keine gesicherte Diagnose gestellt werden und so erfolgt meist die Überweisung an einen Spezialisten für Schlafmedizin (Somnologe).
Alternativ überweisen Hausärzte Patienten mit Schlafstörungen auch gerne an Neurologen. Der nächste Schritt führt häufig in eine Fachklinik, die ein Schlaflabor unterhält, um eine gesicherte Diagnose zu erhalten.
- Narkolepsie zählt zu den nicht heilbaren Erkrankungen.
- Eine Behandlung kann jedoch mit erfolgen.
Hierbei wird auf Stimulanzien gesetzt, die der Tagesschläfrigkeit entgegenwirken. In den meisten Fällen wird auf Modafinil gesetzt oder auf Natirum-Oxybat. Modafinil gilt als wichtigster Wirkstoff zur Behandlung der Narkolepsie. Das Medikament gilt als gut verträglich, kann jedoch in seltenen Fällen zu innerer Unruhe und Kopfschmerzen führen.
Alternativ wurden früher auch das ADHS-Medikament Methylphenidat genutzt. Heute gelten Ephedrin, Dextroamphetamin und MAO-Hemmer als Alternativen zu Modafinil bei der Behandlung von Narkolepsie, wobei Modafinil in den meisten Fällen bevorzugt verschrieben wird.
Neben der medikamentösen Behandlung ist es für Narkolepsie-Patienten auch wichtig zu lernen mit der Erkrankung umzugehen.
Verfügbare Behandlungen gegen Narkolepsie: